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Natur und Biodiversität im Wald von Gulatsch

Mischwald

Der Wald ist ein Mischwald. Je zur Hälfte wachsen dort Nadelbäume und Laubbäume. Das ist noch nicht lange so. Im Jahr 2020 wurden viele Fichten gefällt. Die Fichte, oder auch Rottanne genannt, ist ein Nadelbaum. Durch die Ausholzung entstand mehr Platz für Laubbäume. Die Laubbäume erobern sich jetzt ihren Teil des Waldes zurück. Vielfalt führt in der Natur immer dazu, dass Lebensgemeinschaften flexibler auf Störungen reagieren können. Ein Mischwald ist widerstandsfähiger und kann nach einem Schaden schneller und besser wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren. Beispiel Borkenkäfer: Der  Mischwald von Gulatsch ist für Schadinsekten zwar eine Futterquelle - die Gefahr eines flächendeckenden Borkenkäferbefalls besteht aber nicht, da der Borkenkäfer hier für eine Massenvermehrung zu wenig Nahrung findet.

 

Nadeln oder Laub?

Nadeln und Laubblätter – beides sind „Blätter“, aber es gibt einige Unterschiede:

  • Bezüglich klimatischer Bedingungen bevorzugen Laubbäume gemässigte und tropische Zonen. Nadelbäume wachsen eher in kälteren und trockeneren Gebieten.
  • Nadelbäume können in ihren Nadeln Wasser besser speichern und in den darauffolgenden Stunden und Tagen nach und nach wieder abgeben. Sie haben einen niedrigen Wasserverbrauch. Bei den Laubbäumen verdunstet das Wasser über die Oberfläche ihrer Blätter. Sie haben einen hohen Wasserverbrauch.
  • Die Laubblätter fallen im Herbst ab. Die Nadeln sind meist über mehrere Jahre am Baum.
  • Laubbäume bilden Blüten und werden von Insekten bestäubt. Nadelbäume bilden keine richtigen Blüten aus, die Insekten anlocken. Sie lassen sie sich über den Wind bestäuben.

 

Waldbiodiversität

Die Biodiversität ist die Vielfalt der Lebensräume, der Arten und der Gene. Hier ein paar eindrückliche Zahlen:

  • Ein Drittel der Schweiz ist mit Wald bedeckt.
  • Der Schweizer Wald bietet mit 120 Waldtypen eine enorme Lebensraumvielfalt.
  • Mehr als 40 % oder gut 25‘000 Tiere und Pflanzen sind auf den Wald als Lebensraum angewiesen.
  • In Schweizer Wäldern wachsen rund 535 Millionen Bäume.
  • Insgesamt kommen 50 Baumarten vor.
  • Unsere höchsten heimischen Bäume sind die Eschen. Sie können mehr als 40 Meter hoch werden.

Lebensraum Wald

Was ist ein Lebensraum? Wie ein grosses Mehrfamilienhaus besteht auch der Wald aus Stockwerken. Vom Keller bis zum Estrich leben hier ganz unterschiedliche Tiere, die entsprechend ihren Bedürfnissen die einzelnen Etagen bewohnen. Wer wohnt im Keller – in der Wurzelschicht? Wehr behaust das Erdgeschoss – die Bodenschicht? Wer ist im ersten Stock daheim – in der Krautschicht? Wer wohnt im zweiten Stock – in der Strauchschicht? Wer lebt im Dachgeschoss – in der Baumkrone?

Typische Baumhöhlenbewohner sind Fledermäuse, Baummarder und Siebenschläfer. Auch der Specht zum Beispiel nutzt Baumhöhlen, um dort seine Jungen aufzuziehen.

Texte: Cilgia Schatzmann, WWF Graubünden