Surcasti
Surcasti ist ein sagenumwobenes Dorf.
Am Fusse der Bergkette des Péz Ault, auf einer Moräne gelegen befindet sich das Dorf Surcasti.
Surcasti ist ein sagenumwobenes Dorf, mit einigen Kraftorten, wie zum Beispiel die Kirche von S. Luregn, der Panoramamenhir und der Crap dalla Gneida (Erlenstein).
Die bedeutendste Sage ist zweifelsohne jene, die des imposanten Schalensteins „Crap la Gneida“. Dieser Stein, südlich von Surcasti, zeugt von der langen Existenz menschlichen Lebens in der Umgebung. Der Stein ist ein Relikt aus vorchristlicher Zeit. Mit einer Länge von sieben Metern und einer Höhe von vier Metern gehört er zu den interessantesten Schalensteinen Graubündens.
Die Sage berichtet, dass der Teufel den Stein auf die Kapelle S. Catrina unterhalb von Tersnaus habe schleudern wollen. Der Steinbrocken landete in der Nähe von Surcasti, weil eine Frau den Teufel behinderte, indem sie ein Kreuz in den Stein ritzte. Diese und andere Sagen aus Surcasti und der Umgebung hat Anton Derungs gesammelt und 1938 im Büchlein "Entuorn las ruinas de Surcasti" veröffentlicht.
Nach 10-minütiger Wanderung ist der Kirchenhügel von S. Luregn erreicht. Die Kirche war einst eine Burganlage.
Alte Schriften gibt es besonders in Zusammenhang mit dem Turm der Kirche S. Luregn. Der Turm aus dem 12. Jahrhundert gehörte den Herren von Überkastel. Diesem Geschlecht verdankt Surcasti auch seinen Namen. Die Herren von Überkastel verschwanden im Verlauf des 15. Jahrhunderts von der Bildfläche, Hartwig von Überkastel war der letzte Nachfahre. Der Burgturm wurde danach als Kirchturm genutzt. Schriftliche Zeugnisse zur Kirche S. Luregn stammen aus den Jahren 1345, 1515 und 1520. Die Kirche wurde damals im gotischen Stil erbaut. Die barocken Elemente, die noch heute zu sehen sind, gehen auf eine Restauration im Jahre 1774 zurück. Während dieser Restauration wurde eine wertvolle Madonnen-Statue gefunden, die sich heute im Museum des Klosters Disentis befindet.