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Nun kehrt er zurück. Der grösste Kristall des Péz Regina.

Der Sensationsfund. Endlich wieder daheim.

Er ist älter als das Leben selbst – entstanden vor Millionen von Jahren.
Geboren lange vor dem ersten Atemzug – im Feuer der Erdmitte. Dort begann seine Reise. Aus dunkelster Kluft ins Tal des Lichts – und hinaus in die Welt. Nun kehrt er zurück. Der grösste Kristall des Péz Regina.
Der Sensationsfund. Endlich wieder daheim.
Die beiden bekannten Kristallgruppen des Péz Regina gehören zu den grössten je gefundenen Kristallen mit einem Gewicht pro Gruppe von rund einer Tonne und einzelnen Strahlen so dick wie Birkenstämme. Weltweit gibt es wohl nur sehr wenige vergleichbare Funde, europaweit keine. Entstanden sind die Gruppen vor 15 bis 18 Millionen Jahren, bei 200 bis 573 ° C, kilometertief im feurigen Erdinnern. Die Bewegung der Kontinentalplatten stiess sie
langsam Richtung Erdoberfläche, wo sie schlussendlich in einer dunklen und feuchten Kluft am Péz Regina geduldig auf Ihren Entdecker warteten – bis der Tag schliesslich kam.

Die grösste Bergkristallgruppe der Schweiz

Die Kristalle sind 18 Millionen Jahre alt

Die grösste Bergkristallgruppe der Schweiz

Die Kristalle sind 18 Millionen Jahre alt

Es war eigentlich ein Tag wie jeder andere, als der Strahler Michael Flepp am Péz Regina auf eine Quarzader stiess. Der Maimorgen war kühl auf 2400 m ü. M. und der Péz Regina trug eine Wolkenkrone, die den gleichmässigen und imposanten Berg aussehen liess wie eine würdevolle Königin. Dafür hatte Michael Flepp aber für einmal
keinen Blick. Ihn zog etwas anderes in seinen Bann: Eine kleine Ritze im Fels, die in die Kluft führte, die drei Jahre später den grössten Schatz der Alpen freigeben sollte. Gemeinsam mit dem Strahler Alfons Derungs aus Surcasti arbeitete Flepp ab diesem schicksalsträchtigen Tag unermüdlich bis im Sommer 2003, als sie die zwei tonnenschweren Kristallgruppen in acht Metern Tiefe endlich frei-
gelegt hatten. Noch in der Kluft machten die Männer unter sich aus: Der grosse Kristall gehöre Finder Flepp, der minimal kleinere seinem Kollegen Derungs. Strahler-Ehrenkodex – keine Diskussion. Ein Helikopter transportierte ihre Sensationsfunde bald ins Tal und zu den Menschen.

Das Interesse am Kristall war riesig

Einmal Lumbrein – Japan Retour

Das Interesse am Kristall war riesig

Einmal Lumbrein – Japan Retour

Das Interesse an den Kristallen war riesig. Nachdem
die Gruppen im folgenden Herbst erstmals in Lumbrein der Öffentlichkeit gezeigt wurden, folgten Aus-
stellungen im In- und Ausland und einer der Kristalle machte gar einen Abstecher nach Japan. Verpackt in riesigen gezimmerten und ausgepolsterten Kisten traten die Kristalle ihre Tournee an. Michael Flepp begleitete seinen Kristall immer: Hamburg – Bern – Genf – Aarau – München – Zürich. Für ihn bedeuteten die Transporte vor allem eins: viel Stress und Nervenflattern. Wird ein Kristall während des Transportes beschädigt, kann man ihn nämlich nicht einfach reparieren oder gar ersetzen! So war der Strahler nicht minder verwundert wie froh, als nach zwei Tourneejahren an der Sonderausstellung im Dinosauriermuseum Aathal ein extravaganter, älterer Herr nach ihm verlangte. Der Herr entpuppte sich als Bruno Stefanini, seinerseits und seinerzeit Präsident der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Schweiz, die nebst zahlreichen namhaften Kunstwerken, Kuriositäten und Dokumenten, wie etwa dem Testament des Napoleon, auch vier Schlösser umfasst. In einem davon, dem Schloss Grandson am Neuenburgersee, wollte Stefanini die Kluft vom Péz Regina nachbauen und dem Kristall von Flepp ein würdiges Zuhause schenken: Der Öffentlichkeit zugänglich, aber gut geschützt, – wie es sich Flepp für seinen Kristall immer schon gewünscht hatte. Er veräusserte ihn noch an Ort und Stelle der Stiftung.

Langer Weg hinter sich

Ein Jahrzehnt in der Kunstkluft

Langer Weg hinter sich

Ein Jahrzehnt in der Kunstkluft

Während die etwas kleinere Gruppe des Strahlers Alfons Derungs dank des einheimischen Kulturvereins Pro Lumerins bald den Heimweg in die Val Lumnezia fand, sollte der Kristall von Flepp also im Schloss Grandson seinen endgültigen Platz finden. Es kam, wie es wohl kommen musste, aber anders als gedacht: Das geplante Projekt im Schloss Grandson starb überraschend und die grösste Kristallgruppe Europas verschwand in einem unzugänglichen Hochsicherheitsraum der Stiftung.

Dort lagerte sie mehr als ein ganzes Jahrzehnt lang.
Von der dunklen Kluft über das Tal des Lichts zurück in die Kluft. Erst im vergangenen Jahr kam sie wieder zum Vorschein. Diesmal holte aber nicht Michael Flepp sie ans Licht, sondern der neugewählte Stiftungsrat der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Er fragte sich: Wie gelangt eine tonnenschwere Kristallgruppe zurück ins bündnerische Val Lumnezia, wo sie vor Jahren aus dem Berg herausgeholt wurde? Ganz einfach: Sie macht sich auf den Weg. Mit ein paar Zwischenhalten, ein bisschen Sightseeing unterwegs plus ein paar Selfies da und dort.

Die kleinere 950 kg schwere Kristallgruppe ist als permanente Leihgabe in der Casa d’Angel in Lumbrein zu sehen. Die grössere 1150 kg schwere Gruppe
wird ab Sommer 2023 im Haus der Ustria Lumerins in Lumbrein ausgestellt sein. Der Strahler Michael Flepp hofft, dass seine Kristallgruppe dort nun endlich ihren finalen Platz finden wird.