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Sprachen in der Surselva

Die Surselva gehört zum rätoromanischen Sprachgebiet. In den meisten Gemeinden ist das Romontsch Sursilvan Amtssprache. Die Gemeinden Obersaxen Mundaun und Ilanz/Glion sind zweisprachige Gemeinden mit Deutsch und Romontsch Sursilvan als Amtssprachen. Der sprachliche Alltag in der Surselva ist geprägt von der Koexistenz des Romanischen und Deutschen, welche sich gegenseitig beeinflussen und bereichern. In Obersaxen Mundaun ist, abgesehen von den romanischen Dörfern Flond und Surcuolm, das Obersàxar Titsch im Alltag vorherrschend.  In den romanischen Gemeinden das Romontsch Sursilvan als Alltags-, Familien- und Umgangssprache verwendet wird. Im Umgang mit den Gästen und teilweise auch im Berufsalltag bestimmt Deutsch massgeblich die Sprachwahl.

Fokus Rätoromanisch

Es gibt fünf verschiedene rätoromanische Idiome. In der Surselva wird das Idiom Sursilvan geschrieben und gesprochen, wobei jedes Dorf seine sprachlichen Finessen oder sogar einen eigenen Ortsdialekt hat. Mit Idiom ist also die Schriftsprache gemeint, welche mittels Grammatik, Wörter- und Schulbücher im jeweiligen Idiom gelehrt wird. Grammatik, Wörter- und Schulbücher sind im jeweiligen Idiom vorhanden. Das Sursilvan ist zahlenmässig das stärkste Idiom. Gemäss der letzten Volkszählung vom Jahr 2000 sprechen 15 000 Personen in der Surselva Rätoromanisch. Dies sind ¾ der gesamten sursilvaner Bevölkerung (21 000). In der Schweiz gibt es eine grosse Gemeinschaft von RätoromanInnen, welche ausserhalb des traditionellen Sprachgebietes lebt, in der sogenannten Diaspora. So heisst es auch, Zürich sei die inoffizielle Hauptstadt der RätoromanInnen.

Fokus Walserdeutsch

Der deutschsprachige Dialekt der Walser, die auf dem Gebiet der Gemeinde Obersaxen Mundaun aus Goms im 12. und 13. Jahrhundert eingewandert sind, drängte die romanische Sprache im Gebiet Obersaxen zurück. Jahrhundertelang hat sich das (Obersaxen Deutsch) Obarsàxar Titsch fast unverändert bewahrt. Einflüsse, wie das Aufkommen des Tourismus oder der Kontakt mit anderen Schweizerdialekten und der Schriftsprache, haben zu einem Prozess der Verflachung und des Abgangs geführt. Das Obarsàxar Titsch weist die gleichen Grundzüge wie andere Walser Dialekte auf, hebt sich jedoch durch besondere Lautmerkmale von diesen ab (ü wird zu i, ö zu e: füüf wird zu fiif). Auch das Safiental wurde Anfang des 13. Jahrhundert von deutschsprachigen Walsern besiedelt. Das Waslerdeutsch ist im Safiental bis heute lebendig und weist teilweise örtliche Unterschiede auf. So sagt man z.B. in Valendas «scheeni hiischer» (schöne Häuser) und in Safien «schööni hüüscher».

Buch - Tipps

Autor Buchtitel
Maria Ettlin-Janka Inschi Sprààch – ds Obarsàxar Titsch, Obersaxer Wörtersammlung
Gereon Janzing Rätoromanisch (Surselvisch) – Wort für Wort, Kauderwelsch - Sprachführer von Reise Know-How