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Skibauer Simon Jacomet

Ein Leben für den perfekten Ski

Mit den passenden Ski an den Schuhen das Skifahren so richtig geniessen. Was genau der passende Ski ist, dazu macht sich der innovative Skibauer Simon Jacomet aus Surrein/Rabius täglich seine Gedanken – und experimentiert und optimiert und macht immer weiter. In der freien Natur unterwegs sein, die Sonne geniessen, frische Luft atmen und über herrliche Aussichten staunen. Freunde treffen, sich an der regionalen Küche erfreuen und nicht zuletzt dem Körper Gutes tun – oder einfach den Alltag vergessen und Glück «erfahren»: Zu viel versprochen? Nein, denn diese Abenteuer könnten Skifahrern und anderen Wintersportlern «blühen», wenn sie in den Bergen der Surselva unterwegs sind.

Der passende Ski

Das Spiel mit Energien und Kräften

Der passende Ski

Das Spiel mit Energien und Kräften

Noch steigern kann man solche unvergessliche Wintergefühle, wenn Skifahrerinnen und Skifahrer den passenden Ski für den perfekten Schwung an den Füssen haben. Aber wo liegt das Geheimnis des passenden Skis? «Die Fahrfreude beim Skifahren liegt in der Leichtigkeit», philosophiert Skibauer Simon Jacomet aus Surrein/Rabius. Der Produzent von hochwertigen Ski hat den Skibau revolutioniert und darf als Ski- und Snowboardlehrer, als Instruktor sowie als Gründer der Edel-Skimarke Zai auf einen riesigen Erfahrungsschatz zählen. «Die 14 Jahre bei Zai waren enorm spannend und ich habe viel experimentieren und mich mit Innovationen austoben können», erzählt der Profi. Auf seinem konsequenten Weg zu radikalen und einfachen Skilösungen nutzt er heute das erworbene Know-how für seine neue und unverkennbare Skimarke «Jacomet», die er seit 2019 in einer kleinen Manufaktur in Rabius fertigt. Ski, die ohne Logo auf dem Produkt auskommen – dafür mit differenzierter Oberflächenoptik auffallen. «Meine neuen Ski verhalten sich nicht aggressiv, sie sind «frei», solange sie flach geführt werden», so Skibauer Jacomet zu den Eigenschaften seiner Errungenschaft – und erklärt auch, was er damit meint: «Mit aggressiven Ski wird man zum Passagier und kann nicht mehr selber mit den Fliehkräften und den Energien spielen.» Denn trotz wenig Krafteinsatz des Fahrers oder der Fahrerin soll ein Ski sein Energiepotenzial je nach Aufkantwinkel bei jedem Fahrniveau dosiert und stabil entfalten können. «So ist man jederzeit Meister der Situation.»

Das Material

Der richtige Materialmix ist das Geheimrezept

Das Material

Der richtige Materialmix ist das Geheimrezept

Sticht zum Ersten das raffinierte und auffällige Design seiner Ski ins Auge, liegt zum Zweiten ein anderer Sachverhalt sozusagen auf der Hand: Die Ski sind sehr leicht! «Das hängt natürlich mit dem sparsamen und ausgeklügelten Einsatz der verwendeten Materialien zusammen», klärt Jacomet auf. Als Basis seiner selbst entwickelten Skikerne diene u. a. schnell wachsendes und zertifiziertes Balsaholz. Das bestimme das Gewicht, verlange aber wegen der Festigkeit eine neue Herangehensweise. Für die Seitenwangen verbaut er keinen Kunststoff (wie das sonst üblich sei bei der industriellen Produktion) sondern Eschenholz und die eingesetzten Carbonfasern seien entscheidend, um die Kräfte zu übernehmen und für das Produkt eine längere Lebensdauer zu garantieren. «Carbonfasern sind definitiv besser als Glasfasern und dank der erzielten Gewichtsreduktion erhöht sich auch die Drehfreudigkeit», weiss Jacomet. Weitere Materialien, die den perfekten Mix ausmachen sind Gummi, Stahl für die Kanten sowie die Aluminiumlegierung Titanal.

Die Skiproduktion

Ab in die Presse

Die Skiproduktion

Ab in die Presse

«Ich lege sehr grossen Wert auf eine sorgsame Verarbeitung der Materialien», betont Jacomet und ergänzt, dass anfallende Reste wieder für die Skiproduktion verbaut würden oder er damit auch andere Produkte wie Stühle und Sessel herstelle. Diese resourcenschonende Produktion ist auch möglich, weil Jacomet seinen Maschinenpark optimiert hat. «Die neu angeschaffte CNC-Fräsmaschine ermöglicht es mir, meine Produkte mit höchster Präzision herzustellen und so auch Material zu sparen.» Sind die Rohlinge in ihren Metallformen bereit, folgt der nächste Produktionsschritt. Eine Presse, die äusserst exakt eingestellt werden kann, bringt die Ski unter Druck und Temperatur in die gewünschte Form. «Leider wurde die Presse verspätet geliefert und ich habe den Winter 2019/2020 etwas verpasst», bedauert Jacomet. Aber bereits im letzten Winter 2020/2021 konnte er erste Serien ausliefern. Ab diesem Winter arbeitet er zudem mit einem regionalen Händler zusammen. Auch ein Onlinekanal für den Verkauf ist im Aufbau. Hilfe bekommt er dabei von seiner Frau Lucretia, die ihm die Buchhaltung abnimmt und auch sonst den Rücken freihält – ansonsten ist Jacomet der klassische Selfmademan.

Der perfekte Ski

Das Glück gefunden

Der perfekte Ski

Das Glück gefunden

So wie es scheint, hat der Tüftler mit seiner Manufaktur das Glück gefunden, um seine Vision vom perfekten Ski Wirklichkeit werden zu lassen. «Meine Unabhängigkeit ermöglicht mir die bedingungslose Radikalität, die ich beim meinen Ski suche», betont der Künstler, der seinen innovativen Weg unbeirrt weitergehen will. Auf diesem Weg will er seine Produkte stets weiterentwickeln, sie gründlich testen und auch mit neuen Materialien experimentieren – damit seine Kunden mit grosser Freude und ohne grosse Kraftanstrengung durch die Kurven gleiten und mit den Fliehkräften spielen können. «Denn Skifahren ist wie der Rhythmus guter Musik», so Funk-, Jazz- und Rockfan Jacomet und fügt an: «Meine Arbeit kann man ein bisschen mit Rockmusik vergleichen: radikal, straight, bodenständig und ehrlich.»