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Familie Buchli

Auf den Spuren unserer Vorfahren

In unserem Reisepass wird das Safiental als Heimatort aufgeführt. Macht Sinn, könnte man denken, schliesslich lautet unser Nachname Buchli. Wir leben jedoch im Unterland und auch mein Vater ist hier aufgewachsen. Wir sind bei der Suche nochmals zwei Generationen zurück gegangen und auf Jeremias Buchli gestossen, der im Jahr 1876 in Versam geboren wurde. Da er als junger Mann der Arbeit ins Engadin gefolgt war und dort seine Familie gegründet hatte, haben wir den Bezug zum Safiental etwas aus den Augen verloren.

Als weltoffene und internationale Familie, meine Frau stammt aus Kanada, haben wir diesen Winter das Verlangen gespürt die eigenen Wurzeln im Safiental zu erforschen. In diesem Erfahrungsbericht erzählen wir von unseren Erlebnissen und was diese in uns ausgelöst haben.

Nachhaltiger Tourismus

Tradition und Innovation

Nachhaltiger Tourismus

Tradition und Innovation

Die Planung unserer Entdeckungstour ins Safiental hat mit der Suche einer passenden Unterkunft begonnen. Wir haben Surselva Tourismus kontaktiert und zufälligerweise unsere Traumunterkunft empfohlen bekommen – ein umgebauter, ehemaliger Schafstall aus dem Jahr 1887 der weit hinten im Tal auf 1'764 m.ü.M liegt. Schnell wurde uns klar, dass im Safiental Tradition sehr erfolgreich mit Innovation vermischt wird. Der mitten im Bauernbetrieb integrierte, leerstehende Stall wurde durch eine gute Idee in eine zusätzliche Einkommensquelle umgewandelt. Nicht nur der lokale Bauer hat etwas davon, sondern auch die Gäste. Wo hat man sonst die Möglichkeit, top modern und umgeben von ruhiger, imposanter Bergkulisse zu weilen? Ein Grosser Bonus für uns als Familie war der einzigartige Spielplatz hinter dem Stall und die zur Verfügung gestellten Holzschlitten, mit welchen sich die Kinder in der Hauseinfahrt vergnügen konnten.

Ein zweites Beispiel für die Innovationskraft der traditionsbewussten Einwohner des Safientals stellt der weltweit erste Solarskilift dar. Seit dem Jahr 2011 kann man mit Solarstrom ausschliesslich auf Naturschnee Skifahren und das mit atemberaubender Aussicht. Das Skifahren hat uns allen viel Freude bereitet und gleichzeitig ergab sich die Möglichkeit, den Kindern etwas über nachhaltigen Tourismus weiterzugeben. Schliesslich gehören unsere Töchter zur Generation, die den gefährlichen Klimawandel mit innovativen und nachhaltigen Ideen zu bekämpfen haben. So konnten sie anhand zwei praktischer Beispiele erfahren, wie nachhaltige Weiterentwicklung aussehen kann. 

Die Energie der Sonne spüren

Skifahren am weltweit ersten Solarskilift

Die Energie der Sonne spüren

Skifahren am weltweit ersten Solarskilift

Der absolute Höhepunkt des Wochenendes war das Skifahren am Solarskilift mit traumhafter Aussicht in die Bergwelt des Safientals. Dieses Erlebnis ist weltweit einzigartig und wir konnten es kaum erwarten die Energie der Sonne zu spüren.

Überraschenderweise war bereits das Skiliftfahren abenteuerlich, da es uns zu dritt an einem Bügel jeweils bei den Pistenübergängen fast ein wenig abgehoben hat. Die Pisten sind abwechslungsreich und können beliebig kombiniert werden. Die gute Nachricht ist, dass alle Pisten unten am Lift zusammenkommen und so niemand verloren gehen kann. Die Kinder haben sich als “Skilehrerinnen” abgewechselt und wir sind ihnen mit viel Freude bis zum Liftschluss um 16:00 Uhr hinterhergefahren. 

Wo der Capricorn zu Hause ist

Ein Tal voller Überraschungen

Wo der Capricorn zu Hause ist

Ein Tal voller Überraschungen

Das Thermometer zeigt -11 Grad und eine zähe Wolkendecke versteckt die Bergspitzen im Tal, als einige Sonnenstrahlen zu uns durchdringen und die Schneeflocken glitzern lassen. Normalerweise ziehen wir mit einem genauen Plan los, dieses Mal möchten wir uns jedoch bewusst komplett auf die Umgebung einlassen und uns überraschen lassen. Die Strasse schlängelt sich der Rabiusa entlang immer weiter ins Tal hinein als unsere 5-jährige Tochter laut schreit: „Steinbock, Steinbock, Steinbock!“ Tatsächlich, auf der anderen Seite des Flusses, oberhalb einer schroffen Felswand, steht ein Steinbock wie aus dem Bilderbuch. Es ist unser erster Steinbock in Wildnis und das absolute Highlight des Tages. Später erfahren wir, dass die Steinbockkolonie Safien-Rheinwald rund 350 Tiere beinhaltet. Der Steinbock erinnert uns mit seiner Anpassungsfähigkeit an die Bewohner des Tals.

Auf dem Rückweg fällt uns an der Strasse entlang ein zugefrorener Wasserfall auf. Die Kinder sind völlig begeistert und fragen, ob sie nach den schönsten Eiszapfen suchen dürfen. Sie stellen sich vor, sie seien die Eisprinzessinnen Anna und Elsa aus dem Disney Film “Frozen” und machen vor Freude noch Erinnerungsfotos der schönsten Exemplare. 

Von der Vergangenheit in die Zukunft

Ein Name verbindet

Von der Vergangenheit in die Zukunft

Ein Name verbindet

Wir bestellen Käsespätzli mit Gemüse und wärmen uns gerade mit einer heissen Schokolade auf, als wir die Bücherecke entdecken. „Geschichten aus den Bergen“ von Konrad Buchli liegt auf und wir beginnen zu lesen. Autor Buchli schreibt über Lehrer Buchli. Der Name ist omnipräsent und löst in uns ein Gefühl von Zugehörigkeit und irgendwie auch Stolz aus. Wir tauchen ein in die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts und weil wir hinten im Safiental sitzen, fühlt sich das gerade total echt an. Wir vergleichen die Erzählungen mit unserem heutigen Leben und fragen uns, wie unsere Enkel und Grossenkel einmal über unsere Zeit nachdenken werden. Solche Erlebnisse kann man nicht planen – die passieren einfach, wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht. Es sind diese Momente, die wir so sehr schätzen und uns inspirieren in unserem Handeln an die zukünftigen Generationen zu denken. Die Käsespätzli sind unterdessen eingetroffen und haben übrigens richtig gut geschmeckt.

Die Natur als Kraftort

Ruhe und Inspiration gefunden

Die Natur als Kraftort

Ruhe und Inspiration gefunden

Wir haben einiges über die Mentalität im Safiental gelernt und sind zum Schluss gekommen, dass wir vieles gemeinsam haben. Vor allem das Bedürfnis nach Ruhe und Einsamkeit um die Kraft der Natur zu spüren. Egal wo wir uns im Tal aufgehalten haben, wir waren stets alleine und konnten die Weite in vollen Zügen geniessen. So beispielsweise als wir nach der Schlittenfahrt in einem idyllischen Bergdorf auf einer Bank ganz einfach Brot mit Käse gegessen und heissen Kräutertee getrunken haben. Der Blick wandert in die nun beinahe wolkenlosen Bergspitzen und wir stellen uns vor, welche Abenteuer man hier im Sommer und Herbst gemeinsam erleben könnte.

Hier erfahren Sie mehr: www.noplacelikenature.com