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Langlauferlebnis in Flond

Auf schmalen Latten durch die Nacht gleiten

Mit der beleuchteten und beschneiten Nachtloipe in Flond kann Obersaxen Mundaun den Langläuferinnen und Langläufern ein besonderes Ferien- und Sporterlebnis bieten. Auf diesen Winter hin wird dieses Angebot optimiert und ausgebaut.

Hält die Loipen-, Schlittel- und Wanderwege "fit"

Ludwig Tschuor

Hält die Loipen-, Schlittel- und Wanderwege "fit"

Ludwig Tschuor

«Wenn es frisch geschneit hat, fahre ich jeweils um 4 Uhr morgens los, um die neuen Spuren zu ziehen», sagt Ludwig Tschuor, «ansonsten bin ich vor allem ab dem späteren Nachmittag im Einsatz.» Für die paar wenigen Menschen, die ihn noch nicht kennen: Tschuor ist derjenige, der im Schneegebiet von Obersaxen Mundaun Loipen- aber auch Schlittel- und Wanderwege pflegt und «fit» hält, damit die Gäste täglich ihre Genussmomente erleben dürfen. Sein treuer Freund und Helfer – ein Pistenbully Kässbohrer 100 mit 6-Zylindermotor und 253 Pferdestärken.
«Ich wohne in Untermisanenga und gehe in der Regel zu Fuss nach Obermisanenga, wo ‹meine› Maschine steht», sagt Tschuor. Bei Neuschnee gehe es dann zuerst am Rufalipark vorbei nach Affeier und nach Miraniga, dann auf die Kartitscha und je nach Witterung auch ins Wali. Anschliessend sind Surcuolm, die Bündner Rigi und Sasolas an der Reihe und auch der Schlittelweg nach Ilanz wartet auf professionelle Pflege und Behandlung. «In Valata bei den Bergbahnen tanke ich jeweils voll und um circa 9 Uhr bin ich in Flond, wo ich die beliebte Hauptloipe präpariere und mir auch Zeit für einen kurzen Znüni nehme», sagt Tschuor.
Anschliessend, wenn andere gemütlich aus den Federn steigen, nimmt er die Wanderwege in Richtung Dachlisee und Pifal, Markal und Chlinga unter die Raupen. «Alles in allem fahre ich an einem solchen Tag wohl gegen 100 Kilometer», schätzt Tschuor und führt
weiter aus, dass nach seiner Mittagspause und einem Picknick aus dem Rucksack noch Wege über Tusa, Giraniga, St. Martin bis zum Wali auf dem Präparierprogramm stünden.

Für alle Fälle

Allzeit bereit

Für alle Fälle

Allzeit bereit

Auf seinen Touren durch den Obersaxer und Mundauner Schnee hat Tschuor schon das eine oder andere erlebt: besondere Naturbeobachtungen und Tierbegegnungen sowieso, aber auch mit Ordnungshütern hat er seine Erfahrungen gemacht. «Einmal hat mich in Flond die Polizei angehalten», erzählt er. Nach kurzem, ungutem Gefühl sei er jedoch nur gebeten worden, auf die Schnelle einen Heli-Landeplatz zu präparieren. Im Zusammenhang mit einem Unfall wurde die Rega angefordert. Lächelnd erzählt er weiter, er habe auch schon eine langlaufende Dame «gerettet», die dermassen im Tiefschnee eingesunken sei, dass sie sich nicht mehr selber habe befreien können. «Hie und da fallen zudem Äste oder ganze Bäume auf die Pisten und Wege, und auch schon ist mir eine Raupe von den Rädern gesprungen – und das bei minus 15 Grad», erzählt er. «In solchen Momenten fallen dann schon ein paar Flüche.» Darum hat Tschuor immer das entsprechende Werkzeug wie Kettensäge, Schraubenschlüssel, Raupenspanner und dergleichen im Gepäck – für alle Fälle. Ansonsten habe er nicht viel zu fluchen, wie er ausführt, denn er ist mit seinem Job sehr zufrieden und freut sich darüber, wenn es auch die Gäste sind.

«Lieber einige Kilometer weniger präparieren, dafür die Qualität erhöhen»

Weniger ist mehr

«Lieber einige Kilometer weniger präparieren, dafür die Qualität erhöhen»

Weniger ist mehr

«Die Ansprüche unserer Gäste sind hoch, aber das ist gut so», sagt Claudio Bernasconi von den Werkbetrieben Obersaxen Mundaun. Nicht zuletzt darum habe man 2018 beschlossen, das Langlaufnetz zu optimieren, zu konzentrieren und die Loipe in Flond aufzuwerten, sprich mit einer Beleuchtung und einer Beschneiungsanlage zu versehen. «Wir müssen haushälterisch mit unseren Ressourcen umgehen, sind doch die Aufwendungen für alle Loipen und Winterwanderwege nicht zu unterschätzen», so Bernasconi. «Lieber einige Kilometer weniger präparieren, dafür die Qualität erhöhen». So ist der Entscheid für die Beleuchtung und die Beschneiung der Flonder Loipe sehr gut aufgenommen worden. «Dank der Schneeproduktion können wir kritische Stellen gezielt aufbessern und auch das abendliche Langlaufen entspricht einem grossen Bedürfnis und ist sehr beliebt», hat er die Erfahrung gemacht. Dabei hat Bernasconi, der selber in Flond wohnt, bezüglich der Schneeproduktion ein gutes Gewissen, stammt das dafür nötige Wasser doch aus dem Überlauf des gemeindeeigenen Reservoirs. «Die Loipe in Flond ist auch deshalb sehr beliebt, weil sie für die Region sehr gut erreichbar, mit dem ÖV erschlossen ist und auch genügend Parkplatzmöglichkeiten zur Verfügung stehen», weiss der Flonder. Zudem verfüge das angrenzende Mehrzweckgebäude über Duschen und Garderoben, die genutzt werden können.

Der Winter kann kommen.

Das Langlaufangebot gezielt ausbauen

Der Winter kann kommen.

Das Langlaufangebot gezielt ausbauen

Ein besonderes Augenmerk legen die Verantwortlichen der Gemeinde ebenso darauf, Loipen und Winterwanderwege zu entflechten. «Mit weniger Wegkreuzungen und getrennten Spuren vermeiden wir Konflikte und Schäden bei der Nutzung unserer Anlagen», erklärt Bernasconi. Nebenbei erwähnt er auch, dass dank einer neu angeschafften Fräse tadellose Profilspuren für das klassische Langlaufen angeboten werden können. «Der klassische Stil ist stark im Kommen», weiss er. Aber nicht nur in die Spuren wird investiert. «Ab diesem Winter sind wir in der Lage, auf der Flonder Ebene nicht nur die knapp 900 Meter lange Loipenschlaufe, sondern auch die erweiterte Loipe Nr. 2 und total 1,6 Kilometer zu beleuchten», bestätigt er. Weiter können die Verantwortlichen auf eine mobil einsetzbare Beschneiungsanlage zählen, wie Bernasconi ergänzt – und denkt, dass den Gästen in der Region ein tolles Angebot in herrlicher Landschaft zur Verfügung steht. Der Winter kann kommen.