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Matias Spescha

Spazi Spescha – die Rückkehr der Kunst

«Im Grunde wäre die höchste Stufe der Kunst erreicht, wenn dort, wo ich war, mein Werk zurückbliebe, wenn ich weggehe.» Das war der Wunsch von Matias Spescha, einem der wichtigsten Schweizer Künstler der Nachkriegszeit – auch auf internationaler Bühne. Einem aus Trun. Einem stillen Mann, der die Ruhe zu seinem grossen Thema machte; einfach wegliess, was störte; die Essenz fand in der Reduktion auf das Wesentliche. Er liess das Laute verstummen und schenkte der Stille Gehör, liess sie durch seine Malerei, seine Druckgrafiken und Skulpturen zu uns sprechen. Er entwarf präzise Schlichtheit in Perfektion. Sein grösstes und letztes Werk «OGNA», eine monumentale Aussenskulptur, wurde 2013 in Trun eröffnet. Ohne Matias Spescha. Der Künstler mit dem Silberschnauz verstarb 2008 überraschend in der Planungsphase. Wiederum still und leise – im Tod wie im Leben. Speschas Werke aber überdauern alles Zeitliche. Nun kehrt sein gesamter künstlerischer Nachlass, bestehend aus rund 1000 Exponaten, nach Hause zurück an einen ganz besonderen Ort: in die ehemalige Tuchfabrik in Trun, wo Matias Spescha einst seine Schneiderlehre absolvierte und einige Jahre als Zuschneider und Abteilungsleiter arbeitete. Die Arbeit mit den grossen Stoffbahnen lehrte ihn, Proportionen und Formen zu erfassen. Etwas, das für seine spätere künstlerische Arbeit von fundamentaler Bedeutung war. Spescha vermochte es wie kein anderer, mit Bildern Raum zu schaffen – und umgekehrt: mit Skulpturen Bilder zu projizieren! Im «Spazi Spescha», zu deutsch «Raum Spescha», wird der Nachlass von Matias Spescha ab diesem Sommer gezeigt und bewahrt. Er liegt in einer stillgelegten Fabrikationshalle der ehemaligen Tuchfabrik Truns AG. Das Gebäude widerspiegelt die Entwicklungsgeschichte des ältesten und grössten Industriebetriebes der Surselva. Es ist regionalhistorisch wichtig und wird durch den «Spazi Spescha» zum Ort der Begegnung von Industrie und Kunst, von Vergangenem und Unvergänglichem. Der Ausstellungsraum selbst misst 950 m2, wirkt allein schon durch seine Grösse imposant – und dennoch zurückhaltend schlicht. Er zeigt sich im Industrial Design des vergangenen Jahrhunderts und ist die perfekte Kulisse für Matias Speschas Werke, die durch die überwiegende Konzentration auf Schwarz und Weiss ein bildnerisches Alphabet der Radikalität sprechen.

Matias Spescha

Der umfangreiche Nachlass des Künstlers

Matias Spescha

Der umfangreiche Nachlass des Künstlers

Der umfangreiche Nachlass des Künstlers besteht aus Gemälden, Skulpturen, Modellen sowie Arbeiten auf Papier wie Gouachen, Collagen, Zeichnungen und Druckgrafiken. In jährlich wechselnden Ausstellungen wird die Bandbreite seines Schaffens unter neuen Gesichtspunkten gezeigt. Die Ausstellungen werden dabei als eigenständige und in sich geschlossene Projekte immer wieder neu konzipiert. Die Eröffnungsausstellung «Matias Spescha: Retuorn a Trun – retuorn a casa» konzentriert sich auf die herausragenden und akzentuierten Arbeiten des Künstlers, die in der Zeitspanne ab 1990 bis zu seinem Tode 2008 entstanden und in der Schweiz noch nie zu sehen waren. Die Ausstellung wird vom renommierten Kunsthistoriker und Ausstellungsmacher Peter Fischer in enger Zusammenarbeit mit Venice Spescha, der Tochter des Künstlers, und Markus Hilfiker, dem Präsidenten der Stiftung «Ogna», kuratiert. Speschas Kunst inspirierte und inspiriert. Seine Werke liessen immer schon Platz für Interpretationen. Die Folgeausstellungen im «Spazi Spescha» sollen darum auch Raum schaffen für das Zusammenspiel mit Werken zeitgenössischer Kunstschaffender aus der Schweiz und insbesondere aus dem Kanton Graubünden. Mit der Rückkehr der Werke von Matias Spescha schliesst sich ein Kreis – und gleichzeitig öffnen sich neue Horizonte.